Heute kann ich aus gegebenem Anlass gleich zwei interessante Beobachtungen zum Thema Überwinterung des grünlichen Wassermolchs im Freien vorstellen:
  1. Meine adulten Tiere (nur noch 1,1 aus NZ2010, F1) habe ich dieses Jahr vollständig im Garten überwintert und zwar in einem gut bepflanzten Aquarium mit einer großen Grundfläche (90cm x 40cm ), das durch moosbewachsene Holzblöcke den Tieren sowohl Versteckplätze im Wasser bot als auch Möglichkeiten zum Landaufenthalt. Das Becken steht an einem windgeschützten Platz an der Hauswand, wo es durch einen darüber befindlichen Balkon keinen Niederschlägen ausgesetzt ist. Um die Bildung einer Eisschicht zur vermeiden, hatte ich das Becken rundum mit mehrere Zentimeter dickem Styropor eingepackt. Damit konnte ich dann eine Wassertemperatur von 5° erzielen, auch bei Nachttemperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt.

    Dass die aus Nordamerika stammenden grünlichen Wassermolche mit den hiesigen klimatischen Bedingungen zurechtkommen, hatte sich bei mir ja auch schon einmal unabsichtlich gezeigt: damals waren sie mir in einem (ungesicherten und kleineren) Becken einmal komplett zugefroren, erfreuten sich unter der geschlossenen Eisdecke aber dennoch guter Gesundheit. (siehe hier)

    Jetzt verblüffte bei einem Kontrollgang und unter den besagten Wassertemperaturen von 5°, dass ich die beiden Molche bei einer Paarung entdeckte! Dass sie trotz dieser Temperaturen bereits so aktiv waren, hatte ich nicht erwartet.

  2. Eine andere Beobachtung hat mehr mit Unabsichtlichem zu tun, das gerade noch einmal gut ausgegangen ist. Denn als ich am selben Tag in einem Trog, den ich außer als Vogeltränke auch ab dem Frühjahr als Reservoir für die Entnahme von Cyclops und anderen kleinen Wassertierchen verwende, nach eben diesem Futter Ausschau hielt, entdeckte ich zu meiner Überraschung eine Larve von N. viridescens ! Sie schien mir voll intakt, war gut entwickelt, stand aber noch deutlich vor der Metamorphose (siehe Foto). Sie hatte offenbar in der mehrere Zentimeter dicken Laub- und Mulmschicht des Troges nicht nur Fressbares gefunden, sondern auch genügend Wärme bekommen, um nicht zu erfrieren. Zum Glück war der Winter bei uns milde genug, dass nur die Wasseroberfläche für einige Tage zugefroren war, aber der Bottich nicht in die Tiefe oder im Kern zufror, denn das hätte die Larve wohl nicht überlebt.

    Das Tier muss wohl als winzige Larve mit Mulm aus einem der Aufzuchtbecken dort hinein gekommen sein. Das habe ich mir so angewöhnt, dass ich etwas undurchsichtige Abwässer nicht einfach wegkippe, sondern in eine Art Zwischenlager, wo - wie in diesem - dann unabsichtlich Weggeschüttetes doch wieder zum Vorschein kommt. Und es zeigt dieses Beispiel, wie vorsichtig wir Terrarianer mit unseren Tieren sein müssen, wenn wir nicht zu einer ggf. langfristig schädlichen Verunreinigung des heimischen Biotops sorgen wollen. Dieser Nordamerikaner wird es jedenfalls mit unseren Verhältnissen aufnehmen können, das scheint mir inzwischen klar.

Larve in der Vogeltränke