Es wird in Foren und auch sonst öfter über die Frage nach dem geeigneten Bodengrund für das Molchaquarium diskutiert, etwa bzgl. der Körnung von Kies, dass es für die Tiere nicht gesundheitliche Probleme beim eventuellen Verschlucken von Steinen gibt und ähnliche Gedanken.
Dazu möchte ich einen kurzen, praktischen Beitrag vorstellen:
  1. Ich glaube nicht, dass Molche durch Kies gesundheitliche Probleme bekommen können, habe jedenfalls bei meinen Tieren immer wieder beobachtet, dass sie ausgespuckt haben, was sie nicht essbar fanden, seien dies Steinchen, Pflanzenteile oder anderes Material. Insofern sähe ich weder bei Kies noch bei Sand als Bodengrund ein Problem. Andererseits können sich im dichteren Sandboden leichter Fäulnisprozesse ergeben, was also eher gegen Letzteren sprechen würde.
  2. Ich habe meine Tiere lange Zeit ganz ohne Bodengrund gehalten, weil sie den genau genommen gar nicht benötigen und es für die Übersichtlichkeit (Futter, Larven auf dem Boden) günstiger ist, und natürlich die Reinigung erleichtert.
  3. Gleichwohl sieht ein Glasboden zugegeben kahl und "kalt" aus, weshalb ich vor längerer Zeit einen weiteren Weg eingeschlagen habe, der mir inzwischen sehr praktisch vorkommt: Kiesfolie, also Teichfolie, auf die Kies gepresst ist. Das ist zwar recht teuer, aber die kleinen Flächen, die man für ein Aquarium (im Unterschied zu einem Gartenteich) nur benötigt, sind sogar für einen schmalen Geldbeutel noch erschwinglich.
    Solche Teichfolie als Bodengrund zu wählen, hat gegenüber Kies den großen Vorteil, dass man im Becken kein Volumen "verliert", also auch in relativ flachen Becken noch einen Kiesboden haben kann. Wichtigster Vorteil ist, dass sich in der Kiesfolie als Bodengrund, die man neudeutsch auch als "Fake-Kies" bezeichnen könnte, keine Futtertiere verkrümeln können!
    Für Pflanzen, die ein eigenes Substrat benötigen, wie etwa Cryptocorynen im Becken für chinesische Zwergmolche (die diese Pflanze für die Eiablage bevorzugen), kann man dann problemlos kleine, mit Kies gefüllte Gefäße nehmen und auf die Folie stellen. Das könnte ein kleines Tontöpfchen sein oder eine halbierte Kokosnuss. Man "verliert" also nur dort Volumen durch Kies, wo es (von der Pflanze) auch wirklich gebraucht wird, anstatt über die gesamte Bodenfläche mit Kies aufzuschütten, wie es beim konventionellen Becken mit Kiesgrund der Fall ist.
    Andererseits ist das Ganze nur etwas für die Ästhetik: wer sich am blanken Glasboden nicht stört, der ist in jedem Fall auf der sicheren Seite und hat dann sogar noch Geld gespart, weil weder für Kies noch für Folie etwas ausgegeben wurde.

Weibchen von Hypselotriton cyanurus, dem chinesischen Tüpfelmolch, mit im Hintergrund in Kokosschale gepflanzter Cryptocoryne wendtii. Man sieht an der vorderen Aquarienkante, dass die Kies-"Schicht" minimal ist.

Blick auf die "Badewanne", also den Wasserteil eines hochformatigen Terrariums für Nackenstachler, eine Agame, die sehr gerne "badet". Der Wasserteil war nur 8cm hoch und wurde zugleich von einem Paar chinesischer Rotbauchunken (Bombina orientalis) bevölkert. Trotz der geringen Tiefe war es durch die Folie möglich, diese flache Wanne noch mit einem "Kiesboden" auszustatten, was sie natürlicher aussehen ließ. Das imposante Becken habe ich inzwischen abgegeben.