Für die Aufzucht von Molchen (und anderen kleinen Amphibien) eignen sich bekanntlich Springschwänze sehr gut als Lebendfutter, insbesondere bei sehr kleinen Jungtieren, wie es z.B. bei meinen frisch umgewandelten Jungtieren der Gattung Notophthalmus viridescens der Fall ist.
Zwar habe ich (Aquater) seit vielen Jahren drei Futtertierarten fortlaufend in der Zucht (große Drosophila, kleine Wachsmotten, Getreideschimmelkäfer), ich hatte aber wenig Elan, diese zeitaufwändige Futtertierzucht noch auszuweiten.
Beim Entsorgen unseres Bioabfalls aus unserem Haushalt in den Thermokomposter habe ich beim Öffnen des Deckels dann immer Hunderte von Springschwänzen weg hüpfen sehen. Und ich hatte mich oft gefragt, wie ich diese winzigen Insekten ohne Beschädigung in meine Terrarien befördern und dort verfüttern könnte.
Endlich bin ich inzwischen auf eine gute Methode gekommen, die hervorragend funktioniert und – wie das angehängte Bild zeigt – viel Zuspruch findet: Ich stelle jeweils ein mit etwas Blumenerde gefülltes Plastikgefäß in die Biotonne, wobei sich in dem Gefäß zusätzlich ein Stück Pilz als Köder* für die Springschwänze befindet. Am nächsten Morgen hole das Töpfchen wieder heraus. Mit dem Lichteinfall beim Öffnen des Deckels flüchten alle am Pilz herum fressenden Springschwänze in die vermeintlich sichere Blumenerde am Boden des Töpfchens. Das nehme ich dann nur noch, stelle es in der Terrarium – und keine 5 Minuten später wird es belagert… (siehe Foto)
Natürlich wird das nur eine Weile klappen, weil bei niedrigen Temperaturen von den Springschwänzen im Thermokomposter dann nichts mehr zu sehen ist. Aber ich freue mich schon jetzt auf das kommende Jahr, wenn ich dann nämlich über viele Monaten Springschwänze und anderes Kleingetier werde anbieten können – ohne dafür einen Finger gerührt zu haben!
Außer in einem Thermokomposter wird das Ganze vermutlich auch in einem offenen Kompostbereich funktionieren. Allerdings wird man dann eine Art Abdeckung für diese "Springschwanzfalle" brauchen, nämlich damit diese bei Regen nicht unabsichtlich geflutet wird.
Einen Punkt gilt es bei diesem Verfahren noch zu beachten: beim Herausnehmen des Töpfchens aus dem Terrarium und vor dem Zurücksetzen in den Thermokomposter passe ich immer sehr genau auf, dass ich nicht kleine Molche, die sich auf der Suche nach den Springschwänzen darin eingegraben haben, aus Versehen in den Thermokomposter befördere. (Obwohl die es vielleicht sogar freuen würde, dort im Schlaraffenland zu leben).
*Nachtrag zum Köder für Springschwänze (18.9.2017): Inzwischen habe ich festgestellt, dass zumindest die in unserem Komposthaufen ansässigen Springschwänze noch wesentlich mehr auf Bananenschale erpicht sind als auf Pilze.

Aufzuchtbecken für Grünliche Wassermolche (Notophthalmus viridescens) mit Kletterwand, die gerne benutzt wird, und den Futterplätzen, wobei die Schalen mit dem Futterbrei, der Drosophila-Fliegenmaden enthält, links liegen gelassen wird, sobald das viereckige Töpfchen mit den Springschwänzen im Becken erscheint.

Jungtiere von N. viridescens (1 Jahr alt) suchen im Topf nach Springschwänzen.